Via Frankfurt ging’s nach Trinidad & Tobago oder eher
Tobago – Trinidad – Tobago. Tobago ist viel kleiner als seine Schwesterinsel;
trotzdem werden die internationalen Flüge hauptsächlich über Tobago
abgewickelt. So genossen wir die ersten paar Tage relaxend und
akklimatisierend, bevor es anschliessend für eine Woche in das viel quirligere,
internationale, businessmässige Trinidad ging.
Ganz konträr zogen wir uns
jedoch zuerst drei Tage in ein wirklich bescheidenes Naturresort in den
Regenwald zurück. Das Nature Center wurde vor 50 Jahren von leidenschaftlichen
Naturfreunden gegründet und ist heute eine gemeinnützige Stiftung. Es besteht
aus einem über 100 alten kolonialen Gutshaus und einigen einfachen Lodges.
Selbst Prinz Charles und Camilla waren schon auf dem Gut, haben aber sicherlich
nicht dort genächtigt! Von der Veranda des Haupthauses kann man in nächster
Nähe wunderschöne, bunte Vögel – wie Kolibris, Papageien, aber auch endemische
Vogelarten - an den Futterstellen beobachten. Das Observieren, Gezwitscher und
Gewusel der Vögel hat eine leicht meditative Wirkung – man entschleunigt und
entspannt augenblicklich. Dazu kann man an kostenlosen Führungen in den
Regenwald teilnehmen und erfährt von den Guides viel Wissenswertes. Das
Personal hat uns auch immer wieder ermutigt, Exkursionen auf eigene Faust zu
unternehmen. Gleichzeitig wurde uns aber auch immer wieder eingetrichtert, dass
auf Trinidad drei äusserst gefährliche Schlangenarten hausen. Dies hat unseren
Radius dann etwas eingeschränkt.
Total tiefentspannt freuten wir uns auf die
pulsierende Hauptstadt Port of Spain, wo uns der Sound der Steelpans
faszinierte. Es folgten Ausflüge in Mangrovensümpfe, an einen Asphaltsee sowie
auf eine Kakaoplantage. In letzterer gab’s eine spannende Führung mit einem
leckeren Essen – jeder Gang mit Kakaoingredienzen. Himmlisch! Die Gastgeber
waren allerdings ziemlich eingeschüchtert, als sie erfahren haben, dass wir aus
dem Land stammen, wo Milch, Honig und Schokolade fliessen.
Zum Abschluss ging’s
zurück auf Tobago, wo wir nochmals neun Tage baden, sonnen und Nichtstun
genossen.
Fazit: T & T ist sicherlich eine Reise wert, aber nicht der
Top-Shot. Sowieso bin ich zum endgültigen Entschluss gekommen, dass die Karibik
als Reiseziel hoffnungslos überbewertet wird. Wir waren nun innerhalb von 20
Jahren das dritte Mail in der Karibik und irgendwie haben die Inseln die besten
Zeiten hinter sich. Es wird nichts investiert oder renoviert. Dabei haben T
& T das Glück, dass sie vom Hurricangürtel ausgeschlossen sind und nicht
alle paar Jahre alles neu aufbauen müssen. Ich möchte nicht das Bild der verwöhnten, versnobten Reisegöre
vermitteln. Aber bereits im Mittelmeerraum gibt es z.B. viel traumhaftere
Strände und engagiert(er)es Personal.