Start und Ziel eines wohl jeden Nepalreisenden
ist Kathmandu - so also auch für uns. Die Eindrücke sind für einen westlich
strukturierten Menschen schlicht erschlagend: Die vielen unterschiedlichen
Menschen, die verpestete Luft, das Verkehrschaos, die Kultur und die
Weltanschauung. Noch dazu die Höhe des Geländes von 1300 m.ü.M. Wir haben uns
mit all diesen Gegebenheiten in den ersten Tagen auseinandergesetzt. Bei
Sightseeing und spannenden Tempelbesuchen haben wir erste Informationen über
Hindus und Buddhisten erfahren.
Danach ging's bereits auf unsere erste
Trekkingtour. Begleitet wurden wir von zwei Sherpas sowie einem Guide. Der eine
Sherpa entpuppte sich als Glücksfall, da er uns auch noch bekochte!
Unkompliziert stellte er sich in die Küche der Lodges und bereitete uns ein
köstliches Mahl zu.
Täglich waren wir 5-6 Stunden zu Fuss unterwegs. Aufgrund
der zunehmenden Höhe sehr gemächlich. Herausfordernd waren die beiden Tage, an
welchen wir jeweils über 1000 hM überwinden mussten. Für mich persönlich eine
Grenzerfahrung waren die Nächte in den Lodges. Dass wir nicht in einer
Luxusherberge abstiegen, war mir ja bewusst. Mit dem einfachen Standard konnte
ich mich auch schnell arrangieren. Aber die Nächte auf den Holzpritschen in
eiskalten Zimmern, in welchen es noch durch jede Ritze zieht, haben mich enorm
herausgefordert. Etliche schlaflose Nächte beschleunigten meinen
Alterungsprozess um Lichtjahre :-). Ich war zweimal am Ende meiner Nerven, und
es kostete mich enorme Überwindung, nicht einfach in einen Sitzstreik zu
verfallen. Zumal ich ja nach einer durchgemachten Nacht nicht einfach eine
ruhige Kugel dösend im Liegestuhl schieben konnte, sondern wieder einen Tag
lang konditionell gefordert wurde.
Auf dem ersten Trekking begegneten wir v.a.
einfachen Bauernleuten beim Feld- und Ackerbau. Die Vegetation war sehr grün
und üppig. Laub- und Nadelbäume wie in unseren Breitengraden, nur die
Baumgrenze ist viel höher. Nach diesen Strapazen freuten wir uns auf die
Zivilisation, wo wieder etwas Abwechslung auf den Teller kam und wir uns wirklich
entspannen und Massagen geniessen konnten. Die Entspannung war dann aber innert
Kürze wieder dahin, da unser Flug zur zweiten Trekkingtour ausfiel und wir stattdessen
acht Stunden in einem Jeep über eine ausgewaschene Schotterpiste geschüttelt
wurden. Ehrlich gesagt habe ich mein Leben Revue passieren lassen... Um kein Geld
auf der Welt hätte ich dieselbe Strecke nochmals im Auto zurückgelegt. Aber die
Landschaft war dann wirklich überwältigend und atemberaubend schön. Komplett
gegensätzlich zum vorherigen Trekking: Öd, karg, steinig, sandig, windig. Aber
sehr reizvoll. Auf diesem Trekking haben wir dann auch den höchsten Punkt
überschritten, nämlich 4'200 m. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt Höhensymptome
oder -probleme. Natürlich spürt man die dünne Luft und atmet wie eine
Dampflock. Aber das ist für uns Westler ja absolut normal.
Als dritte Tour
ging's dann sozusagen auf Mini-Safari in den Chitwan-NP, wo wir aus der Nähe
Krokodile, Elefanten, Nashörner, Affen und unzählige Vogelarten bestaunen
konnten. Einzig Tiger und Bär zeigten sich uns nicht, aber darüber war ich
nicht mal traurig.
Die letzte Woche unserer 5-wöchigen Reise verbrachten wir
noch in Oman. Wiederum ein krasser Gegensatz! Alles pieksauber, geordnet und
strukturiert. Unser Resort war der reinste Luxus - schon zum Frühstück blieb
kein Wunsch offen. Insgesamt hatten wir die Auswahl zwischen einem Dutzend
Restaurants. Die Qual der Wahl. Diese Woche verbrachten wir ausschliesslich am
Strand. Obwohl die arabische Architektur unheimlich spannend ist, konnte ich
mich nicht mal zu einem Sightseeing aufraffen. Zu einem späteren Zeitpunkt
werden wir das Land sicherlich mal noch bereisen.
Ausführlichere Berichte sind in unserem Reise-Blog zu finden.