Die
Anreise nach Afrika verlief unspektakulär. Dankbar an der Ostküste dieses
Kontinents ist natürlich der Faktor Zeitverschiebung von gerade einmal einer
Stunde! Da kommt man niemals total geschafft am Ziel an, weil der Jetlag
ausbleibt. Absoluter Pluspunkt! Vielleicht noch einige Grundinformationen zu
unserem Afrika-Abenteuer: Da uns keine «Katalogreise» von A-Z gefiel und ich ja
bekanntlich immer alle Top-Destinationen unter einen Hut bringen will, habe ich
kurzerhand unsere eigene Reise zusammengestellt. Schlussfolgerung: Andi und ich
erlebten eine Privatreise, d.h. wir hatten während der zweiwöchigen Safari
unseren eigenen Chauffeur und Guide. Wir haben dieses Privileg jede Minute
genossen: Kein Gerangel bei Tierbeobachtungen, kein egoistischer Vorprescher
mit seinen 100 verschiedenen, immensen Objektiven, der Dir ständig vor der
Sicht steht, weil nur er sich die Schnappschüsse sichern will, kein Alphatier
in der Gruppe, keiner der immer alles und vor allem besser weiss. Schon all
diese Aspekte waren ein Segen und trugen zur Entspannung bei.
In
den zwei Wochen besuchten wir insgesamt vier verschiedene Nationalparks sowie
zwei Seen. Rückblickend war der ganze Ablauf «aufbauend». Damit möchte ich
sagen, dass wir mit einem kleinen – oftmals zu Unrecht ignorierten –
Nationalpark angefangen haben und die Krönung in der Serengeti fanden.
Aufbauend auch in Sachen Tierwelt: Im Arusha-Nationalpark waren wir erst mal
entzückt von Zebra-, Büffel- und Giraffenherden und mussten dies zuerst «setzen
lassen». Später kamen Elefanten oder Gnus hinzu. So blieb die Spannung bis zuletzt erhalten und wir konnten uns
noch auf Löwen oder Nashörner freuen. Letztere (welche zu den sogenannten Big 5
gehören) haben wir allerdings nie zu Gesicht bekommen. Es soll in Tansania nur
noch eine Handvoll davon geben; den Rest haben sie ausgerottet. Wir haben uns
darauf eingestellt, dass wir zu Besuch in der Natur sind und glücklich sein
können, was wir sehen dürfen. Und so haben wir oftmals minutenlang nur gewartet
und beobachtet, was um uns herum so passiert. Total spannend. Und entspannend.
Eines
der ganz grossen Highlights war wohl, dass wir «The great Migration» live
erleben durften. Etwa einen Tag vorher hat die Spitze der Tierherde die
Serengeti erreicht. Ich finde keine Worte für dieses Ereignis. Man befindet
sich inmitten von etwa 1.3 Millionen Gnus und 700'000 anderen Tierarten. Soweit
das Auge reicht, bis zum Horizont und wieder zurück.
Die
Unterkünfte waren sehr unterschiedlich; sozusagen von einfach bis luxuriös, von
sogenannten «Tented Camps» bis zu «Luxury Lodges». Gegessen haben wir durchs
Band vorzüglich. Ich glaube, auf keiner unseren bisherigen Reisen haben wir auf
so hohem Niveau dermassen köstlich gegessen.
Zum
Abschluss und Entspannen verbrachten wir noch eine Woche auf der Gewürzinsel
Sansibar. Die Strände sollen zu den Top 10 der Welt gehören. Was sicher ein
Pluspunkt ist, ist der ausgeprägte Gegensatz von Ebbe und Flut. Bei Ebbe kann
man kilometerweit ins Meer rausgehen, die Flut klatscht meterhoch direkt an die
Stützmauer der Hotelanlage. Das Wetter war durchzogen, sagen wir 50:50 im
Verhältnis der Regen- und Sonnentage. Aber wir wollten ja ohnehin ausspannen
und viel lesen. Das kann man auch bei Schlechtwetter. Wir entschieden uns für
eine sehr kleine Anlage mit nur sechs Bungalows, konnten jedoch das gesamte
Angebot der Schwesternhotels nutzen. An einem Tag haben wir noch einen Ausflug
unternommen und die Insel umrundet.