Nepal

06. November bis 07. Dezember 2015

 

Start und Ziel eines wohl jeden Nepalreisenden ist Kathmandu - so also auch für uns. Die Eindrücke sind für einen westlich strukturierten Menschen schlicht erschlagend: Die vielen unterschiedlichen Menschen, die verpestete Luft, das Verkehrschaos, die Kultur und die Weltanschauung. Noch dazu die Höhe des Geländes von 1300 m.ü.M. Wir haben uns mit all diesen Gegebenheiten in den ersten Tagen auseinandergesetzt. Bei Sightseeing und spannenden Tempelbesuchen haben wir erste Informationen über Hindus und Buddhisten erfahren.

 

Danach ging's bereits auf unsere erste Trekkingtour. Begleitet wurden wir von zwei

Sherpas sowie einem Guide. Der eine Sherpa entpuppte sich als Glücksfall, da er uns auch noch bekochte! Unkompliziert stellte er sich in die Küche der Lodges und bereitete uns ein köstliches Mahl zu.

Täglich waren wir 5-6 Stunden zu Fuss unterwegs. Aufgrund der zunehmenden Höhe sehr gemächlich. Herausfordernd waren die beiden Tage, an welchen wir jeweils über 1000 hM überwinden mussten. Für mich persönlich eine Grenzerfahrung waren die Nächte in den Lodges. Dass wir nicht in einer Luxusherberge abstiegen, war mir ja bewusst. Mit dem einfachen Standard konnte ich mich auch schnell arrangieren. Aber die Nächte auf den Holzpritschen in eiskalten Zimmern, in welchen es noch durch jede Ritze zieht, haben mich enorm herausgefordert. Etliche schlaflose Nächte beschleunigten meinen Alterungsprozess um Lichtjahre :-). Ich war zweimal am Ende meiner Nerven, und es kostete mich enorme Überwindung, nicht einfach in einen Sitzstreik zu verfallen. Zumal ich ja nach einer durchgemachten Nacht nicht einfach eine ruhige Kugel dösend im Liegestuhl schieben konnte, sondern wieder einen Tag lang konditionell gefordert wurde.

Auf dem ersten Trekking begegneten wir v.a. einfachen Bauernleuten beim Feld- und Ackerbau. Die Vegetation war sehr grün und üppig. Laub- und Nadelbäume wie in unseren Breitengraden, nur die Baumgrenze ist viel höher. Nach diesen Strapazen freuten wir uns auf die Zivilisation, wo wieder etwas Abwechslung auf den Teller kam und wir uns wirklich entspannen und Massagen geniessen konnten. Die Entspannung war dann aber innert Kürze wieder dahin, da unser Flug zur zweiten Trekkingtour ausfiel und wir stattdessen acht Stunden in einem Jeep über eine ausgewaschene Schotterpiste geschüttelt wurden. Ehrlich gesagt habe ich mein Leben Revue passieren lassen... Um kein Geld auf der Welt hätte ich dieselbe Strecke nochmals im Auto zurückgelegt. Aber die Landschaft war dann wirklich überwältigend und atemberaubend schön. Komplett gegensätzlich zum vorherigen Trekking: Öd, karg, steinig, sandig, windig. Aber sehr reizvoll. Auf diesem Trekking haben wir dann auch den höchsten Punkt überschritten, nämlich 4'200 m. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt Höhensymptome oder -probleme. Natürlich spürt man die dünne Luft und atmet wie eine Dampflock. Aber das ist für uns Westler ja absolut normal.

Als dritte Tour ging's dann sozusagen auf Mini-Safari in den Chitwan-NP, wo wir aus der Nähe Krokodile, Elefanten, Nashörner, Affen und unzählige Vogelarten bestaunen konnten. Einzig Tiger und Bär zeigten sich uns nicht, aber darüber war ich nicht mal traurig.

Die letzte Woche unserer 5-wöchigen Reise verbrachten wir noch in Oman. Wiederum ein krasser Gegensatz! Alles pieksauber, geordnet und strukturiert. Unser Resort war der reinste Luxus - schon zum Frühstück blieb kein Wunsch offen. Insgesamt hatten wir die Auswahl zwischen einem Dutzend Restaurants. Die Qual der Wahl. Diese Woche verbrachten wir ausschliesslich am Strand. Obwohl die arabische Architektur unheimlich spannend ist, konnte ich mich nicht mal zu einem Sightseeing aufraffen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir das Land sicherlich mal noch bereisen.