La Gomera & Teneriffa

17. September bis 06. Oktober 2014

 

Unsere Unterkunft auf La Gomera war der Parador in San Sebastian (dem Ort, in welchem die Fähre von Teneriffa eintrifft), hoch oben auf einem Felsen gelegen. So konnten wir vom Balkon immer fasziniert das Treiben im Fährhafen beobachten. Für die Zeit einer Woche hatten wir ein Auto gemietet und entdeckten damit Tag für Tag wandernd die Insel. Das Wandernetz ist perfekt ausgebaut und –geschildert, sodass man praktisch ohne Karte losmarschieren könnte. Es werden Wanderrouten zwischen 30 Minuten und mehreren Tagen angeboten - natürlich auch mit entsprechendem Anforderungsprofil. Es gibt zahlreiche Ausgangspunkte, bei denen sich die Routen kreuzen oder man seine Wanderpläne spontan ändern kann. Wir waren fasziniert von der Schönheit und Ursprünglichkeit der Insel, der grünen Inselmitte, dem (bisher) fehlenden Massentourismus, der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Insulaner. Was uns aber wirklich am meisten erstaunte, war der Strassenzustand: Super und sauber asphaltiert und unterhalten, ohne Schlaglöcher, keine abfallende Strassenborte, schön gestaltete Mauern, gut geregelte Baustellen, usw. Im Vergleich sind bei uns in der Schweiz viele Nebenstrassen in einem desolaten Zustand! Ich denke, da sind viele EU-Gelder nach La Gomera geflossen.


Bei unserer "Wander-Königsetappe" am letzten Tag machten sich bei mir erste Erkältungssymptome bemerkbar, welche ich aber ignorierte. Medikamente hatte ich nicht "en masse" dabei und beschränkte mich anfänglich auf Lutscher. Ich dachte nur an einen kleinen "Streifschuss", was sich leider nicht bewahrheitete. So war ich die zweite Woche auf Teneriffa maximal noch eine halbe Portion und mein Bewegungsradius beschränkte sich auf Pool, Liegestuhl und einmal pro Tag eine Runde zu Fuss ins Dorfzentrum. Ich kämpfte mit einer verstopften Nase verbunden mit einem grauenhaften Schnupfen und leerte den gesamten Taschentuchvorrat des lokalen Ladens. Somit begrub ich auch relativ schnell meinen Wunsch, den höchsten Berg Spaniens – den Teide – noch zu besteigen: Bekomme ich auf Meereshöhe schon kaum Luft, muss ich nicht auf über 3700 m.ü.M. Aber ich tröstete mich damit, dass ja Teneriffa nicht ab der Welt ist und ich jederzeit dorthin zurückkehren kann – selbst noch als Seniorin ;-).

 

Somit haben wir also von Teneriffa nicht viel mehr gesehen als den Flug- und den Fährhafen sowie unsere Hotelanlage (diese war jedoch picobello). Die Gegend ist sowieso masslos verbaut und der Bauboom geht unaufhaltsam weiter (und das obwohl im Gegenzug auch viele Immobilien zum Verkauf angeboten werden) und eigentlich ein Kulturschock nach dem schmucken und ursprünglichen La Gomera.